Sammlungen

Die Sammlungen der Graphischen umfasst ein Graphisches Kabinett, eine Plakatsammlung, eine Photographische Sammlung und seit 2004 das Lowe GGK Archiv. Die Sammlung der Graphischen war von Anfang an als Anschauungs- und Lehrsammlung gedacht. Das ist es, was diese Sammlung nicht nur für die Schule so interessant und wertvoll macht.


Geschichte

Am 1. März 1888 wurde mit 108 Schülern in dem Haus Westbahnstraße Nr. 25 (nicht mehr erhalten) die "k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren" eröffnet. Bereits in den ersten Überlegungen zur Organisation der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproductionstechnik war die Anlage von Fachsammlungen vorgesehen.

Aufarbeitung der Sammlungen
Der ehemalige Direktor der Graphischen, DI Gustav Linnert und der ehemalige Abteilungsvorstand für Fotografie und Multimedia, Dr. Werner Sobotka haben sich beim Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (MR Dr. Peter Schüller) und beim Bundeskanzleramt (MR Mag. Johannes Hörhan) dafür eingesetzt, dass dieser wertvolle Bestand aufgearbeitet wird.
Seit Dezember 2003 ist Mag. Klaus Walder (Kunsthistoriker) mit der Aufarbeitung der Sammlungen betreut. Die Bestände werden in einer digitalen Datenbank nach musealem Standard erfasst.

Plakatsammlung

Die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt war die erste Institution in Österreich, die Plakate sammelte.
Bereits 1897 wurde durch das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht ein Konvolut von 92 Plakaten erworben, die für uns heute besonders qualitätsvoll erscheinen. In den folgenden Jahren wurde die Plakatsammlung durch Widmungen von Druckereien und Privatpersonen vermehrt. Besonders erwähnenswert erscheint die großzügige Schenkung von 400 Plakaten des leidenschaftlichen Plakatsammlers Dr. Ottokar Mascha. Außerdem wurde die Sammlung durch die Schenkung des schottischen Großgrundbesitzers Sir Walter Winans ausgebaut.
Die Graphische besitzt deshalb eine größere Anzahl von bedeutenden historischen Plakaten der Frühzeit, die in keiner Plakatgeschichte fehlen. Die Plakatsammlung der Graphischen schafft es mit prominenten Vertretern einen historischen Bogen internationaler Plakatgeschichte zu schreiben. Dadurch wird es möglich Verbindungen und Einflüsse sichtbar zu machen und so visuelle Entwicklungen nachzuvollziehen.

Umfang
Der Bestand umfasst heute 5202 Inventarnummern bzw. 8465 Bögen. Besonders schöne Beispiele gibt es aus der Zeit 1890-1920. In den 30er und 40er Jahren wurde nicht gesammelt. Zahlreiche Plakate gibt es auch aus den 50er, 60er und 70er Jahren, wobei hier ein Schwerpunkt bei Plakaten von Schülern und Lehrern der Graphischen besteht.

Graphisches Kabinett

Die Graphische verfügt über ein graphisches Kabinett, das alle möglichen Druckverfahren abzudecken versucht. Es umfasst zahlreiche, teilweise sehr seltene Belege für Hoch- (Holzschnitte, Holzstiche), Tief- (Kupferstiche, Radierungen) und Flachdruck (Lithographien), sowie Techniken, die heute fast vergessen sind (wie etwa die Algraphie)

Umfang
Der Grundstock dieser Sammlung wurde 1893 durch den Ankauf der Sammlung Emanuel Kann (6000 Objekte) und dazugehörender Literatur gebildet. 1895 wurde ein Teil der Sammlung der "Gesellschaft für vervielfältigende Kunst" bestehend aus Stichen, Radierungen und Heliogravüren erworben. Im selben Jahr wurden zahlreiche Blätter bei der internationalen Ausstellung der Graphischen Künste im Wiener Künstlerhaus erworben.
Die Sammlung besteht aus etwa 15.000 Katalognummern (darunter auch Mappen, Duplikate) bzw. etwa 20.000 Einzelblättern.

LOWE GGK Archiv

Am 6. Oktober 2004 um 18.30 Uhr übergab die LOWE GGK im Rahmen eines feierlichen Events im Festsaal der Graphischen ihr fast lückenlos erhaltenes Archiv der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt.
Anlässlich dieses Festaktes sprach in Vertretung Frau Elisabeth Gehrers, Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Univ.-Prof. SC Dr. Werner Timischl, DI Gustav Linnert, Direktor der Graphischen, Martin W. Drexler, Lehrbeauftragter für Kommunikationsdesign und Multimedia und der damalige Abteilungsvorstand für Fotografie und Multimedia Dr. Werner Sobotka, Hans-Jörgen Manstein, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH., John McGregor, der britische Botschafter in Österreich und der Geschäftsführer der LOWE GGK, Mag. Thomas Plötzeneder, über die Bedeutung dieser einzigartigen Schenkung, die unter anderem 3.599 Präsentationsmappen, 440 Case Studies, mehr als 1.200 Video- und 2.200 Audiobänder und 19.150 Dias von Kampagnen der LOWE GGK enthält.

Der Entschluss, die lebendigen und viel dekorierten Werbebeispiele österreichischer Alltagskunst und -kultur über eine angesehene österreichische Institution der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und natürlich auch dem kreativen Nachwuchs als Studienobjekte zur Verfügung zu stellen, wurde von Thomas Plötzeneder, Geschäftsführungsbereich Beratung der LOWE GGK, und Christoph Klingler, Geschäftsführungsbereich Kreation der LOWE GGK, gefasst. Die Graphische hat sich aufgrund ihrer Ausrichtung als idealer Partner dafür angeboten. Sie ist seit ihrem Bestehen im Jahr 1888 immer schon exzellenter Ausbildungsort für Kreative in den Bereichen Graphik-Design, Fotografie und Druck sowie seit 1999 auch für Multimedia und audiovisuelle Medien.
Zusätzliches Ziel für Plötzeneder und Klingler ist es auf diesem Wege auch, die Ausbildungsziele zu unterstützen und so die heimische Wirtschaft entlang der Wertschöpfungskette ?Werbung? langfristig und nachhaltig zu stärken.
Die Erstaufarbeitung des LOWE GGK Archivs wird ca. ein Jahr dauern. Mag. Klaus Walder, Leiter des Archivs der Graphischen, zeichnet für die Katalogisierung verantwortlich.

Mag. Martin W. Drexler, Lehrbeauftragter für Kommunikationsdesign und Multimedia, wird mit Studierenden des Kolleg Multimedia dazu eine Projektarbeit durchführen, die auch die Erstellung eines Katalogs beinhaltet, welcher ab diesem Zeitpunkt in der Bibliothek der Graphischen den Studierenden ebenso wie allen anderen Interessierten zur Einsicht zugänglich gemacht werden soll.

Quelle: www.alleswerbung.at

Historische Fotosammlung

Den Grundstock der Sammlung bilden Apparate und Hilfsgeräte. Diese hatte die Photographische Gesellschaft in Wien, welche die Errichtung der fotografischen Schule in die Wege geleitet hatte, mit staatlichen Mitteln angekauft. Das Ministerium für Cultus und Unterricht übergab am 6. Februar 1888 diese Geräte dem zukünftigen Leiter der Schule Dr. Josef Maria Eder.
Im Jahre 1930 kamen auch die historischen Lichtbildkollektionen (Daguerreotypien, Heliogravüren, historische Fotografien, Dias und Negative, Portfolios, Mappenwerke und Alben) und die fotografische Literatur der Photographischen Gesellschaft in die Sammlungen der Graphischen.
Im Jahre 2000 wurde die gesamte Fotografie- und Fotoapparatesammlung, sowie die Bibliothek (alle Bücher bis 1930) der Albertina als Dauerleihgabe anvertraut.

Sammlungen:
  • Plakatsammlung
  • Graphisches Kabinett
  • Loewe GGK Archiv
  • Historische Fotosammlung
Image063364 Plakatsammlung

JM-Eder_sitzendm Joseph Maria Eder, Gründer der Graphischen