1.2.2019

Literaturverfilmungen

»Wieso wurden gewisse Szenen gezeigt und andere nicht?«, »Wie hätte man die Situation filmisch vielleicht anders lösen können?« oder »Was glaubt Ihr, will uns der Film dadurch mitteilen?« Das sind häufig gestellte Fragen in der von uns gemeinsam mit der 5ahgk und 4ahgk besuchten und von unseren Lehrern Michaela Panholzer und Wolfgang Oertl initiierten vierteiligen Seminarreihe zum Thema Literaturverfilmungen im Filmmuseum im ersten Semester. Diese Seminarreihe (mit Filmen wie „Die Marquise von O., „Don’t look now“ und „Licht“) hat uns nicht nur viele neue Informationen gebracht, sondern auch auf der emotionalen Ebene sehr bereichert. Bei jedem neuen Film, den wir zusammen analysiert oder diskutiert haben, ist uns die Rolle des Filmes in Bezug auf das Publikum immer mehr bewusst geworden. Ob unbeabsichtigt oder nicht, sind wir sensibler gegenüber Ausdrucksmöglichkeiten im Film geworden. Wie löse ich einen Film bildtechnisch? Welche Geräusche lasse ich zu, welche nicht oder wann wird auf den Ton im Generellen verzichtet? Kann eine Szene malerisch sein? Gibt es historische Vergleiche, lassen sich Metaphern finden oder wie ist der Film semiotisch codiert? Grundsätzlich herrschte ein angenehmes , gut ausbalanciertes Verhältnis zwischen Projektion und Besprechung des Films, ganz selten war die Diskussion etwas zu ausführlich. Besonders toll fanden wir die Art, wie der Filmvermittler Stefan Huber uns die Filme hinsichtlich Struktur und Symbolik näherbrachte. Immer wieder wurden wir aufgefordert, genau hinzusehen und alles detailreich wiederzugeben, immer wieder untersuchten wir Textvorlagen und Filme auf Parallelen und Unterschiede. Danach wurde im Gespräch überprüft, warum eine Szene funktioniert oder nicht; Stefan Huber gab uns viele Methoden mit, die auch leicht bei anderen Filmen anzuwenden sind und grundsätzlich zu bewussterem Schauen führen. Ein Highlight der Seminarreihe war das leider viel zu kurze Gespräch mit Kathrin Resetarits (der Drehbuchautorin von „Licht“), die sehr launig über die Rolle des Drehbuchautors/ der Drehbuchautorin plauderte und die über unsere Wortmeldungen ehrlich begeistert war. Insgesamt eine sehr gelungene Abwechslung vom Schulalltag. Text: Nadine Wurz, Stefan Pfister, Tamara Andert