Nach einer durch die Corona-Pandemie bedingten Pause hat die Abteilung Druck- und Medientechnik der Graphischen die jährliche Tradition wieder aufgenommen, im zweiten Semester mit den Abschlussklassen eine Exkursion nach Deutschland zu unternehmen. Die organisatorische und finanzielle Unterstützung durch das Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen AG machte es wieder möglich, dass 40 Schüler:innen und Studierende die Firmen Heidelberg Manufacturing Deutschland (Gießerei in Amstetten), Heidelberger Druckmaschinen AG (Wiesloch) und POLAR Maschinenvertriebsgesellschaft GmbH & Co. KG (Hofheim am Taunus) besuchen konnten. Wir lernten, dass in Amstetten pro Tag ca. 200 Tonnen Gussstahl mit extrem hoher Präzision (Löcher und Fräsungen werden auf Millionstel Meter genau gesetzt) verarbeitet werden. In den folgenden intensiven Tagen bei der Heidelberger Druckmaschinen AG in Wiesloch erläuterte uns der langjährige Betreuer Herr Rainer Manderbach die wirtschaftliche und technologische Entwicklung der Druckindustrie. Dabei wurde auf die besonderen ökonomischen Herausforderungen der Branche eingegangen und die Strategien, mit denen der Weltkonzern Heidelberger ihnen begegnet – Standortkonzentrationen und damit verbunden die Veräußerung nicht mehr benötigter Betriebsflächen, Bildung von Technologieclustern, Einsatz neuer Geschäftsmodelle wie die Zusammenarbeit mit dem Technologieführer PTC (amerikanischer Anbieter von Cloud-Technologien) und dem Einsatz eines modernen Cloud-Systems mit in Deutschland zertifizierter IT-Sicherheit im Wachstumssegment Service sowie das bedingungslose Setzen auf hohe Qualität der Produkte. Weiters wurden uns Prinect als digitalisierte Einbindung aller Schritte der Druckproduktion in einen nahtlosen Ablauf durchgängiger Prozesse und moderne Methoden der Farbmesstechnik und Qualitätssicherung vorgestellt. Von besonderem Interesse war ein sehr anschaulicher Vortrag über das Engagement der Firma Heidelberger und ihrer Kunden für das Klima. Jede Maschine kann CO2-neutral geordert werden. Der Mehrpreis von beispielsweise 8000 Euro bei einer mittelgroßen Druckmaschine ist für viele Firmen eine gute Investition, weil immer mehr Endkunden Wert auf nachhaltige Produktion legen. Für den Carbon Offset nimmt das Unternehmen Heidelberger an mehreren Projekten teil, das derzeit größte betrifft die Aufforstung in Äthiopien. Das CO2-Kompensations-Zertifizierungs-programm unterstützt das Wiederaufforstungsprojekt „Soddo“ der Nichtregierungsorganisation World Vision, nahe dem Mount Damota. Die Exkursion wurde von allen Teilnehmenden als sehr positive Veranstaltung gesehen und es bleibt zu hoffen, dass auch in den kommenden Jahren solche Veranstaltungen durchgeführt werden können. Teilnehmende: Abschlussklassen der Abteilung Druck und Medientechnik Christian Hradil, Romana Schwartz, Clemens Ulrich, Karin Zöchling