15.5.2019

Reise nach Krakau/Polen

Die Reise nach Polen mit der Organisation MoRaH (March of Remembrance and Hope) war ein sehr bewegendes Erlebnis. SchülerInnen aus der 4aHGK und 4bHGK der 4aHMNM, 4aHMP, und 4aHMNF fuhren, begleitet von Stefan Badegruber, Gustav Bergmeier, Sabine Jencek, Kurt Kölli, Roland Pixner und Andrea Rotter nach Krakau und Umgebung. Wir setzten uns in diesen drei Tagen intensiv mit dem Holocaust auseinander, besichtigten ehemalige Konzentrationslager und gingen beim „March of Remebrance and Hope“ mit. Mit dabei waren auch vier SchülerInnen als Filmteam aus der Fotoklasse, welche die Reise umfangreich dokumentierten. Nach einer siebenstündigen Busfahrt kamen wir in Auschwitz I an und gingen durch das „Arbeit macht frei“-Tor auf das Gelände des Konzentrationslagers, das teils in ein Museum umgewandelt ist. Ein Tourguide erklärte uns, wie die Menschen dort behandelt wurden, gelebt haben und gestorben sind. Jede und jeder hatte eine andere Wahrnehmung des Ortes, worüber sich jedoch fast alle einig waren, war, dass es ein großer Unterschied ist, persönlich am Ort des Geschehens über die Geschichte zu lernen. Im Gegensatz dazu, in der Schule darüber zu hören. Am zweiten Tag führten wir ein Gespräch mit zwei jüdischen Jugendlichen, die wir über die Organisation „Likrat“ (hebräisch „auf einander zugehen“) kennenlernten. Es ging darum, dass wir mehr über das Judentum und deren Sitten und Bräuche lernen. Auch das Leben dieser zwei Jugendlichen wurde thematisiert. Sie erzählten uns viel über die jüdische Gemeinde in Wien und deren eigene Familientraditionen. Am selben Tag nahmen wir am „March of the Living“ gemeinsam mit etwa 13.000 Überlebenden und Nachfahren von Überlebenden, sowie vielen Gruppen unterschiedlichsten Alters, unterschiedlichster Religionen und Nationen teil. Der Marsch war drei Kilometer (vom Konzentrationslager Auschwitz bis zum Vernichtungslager Birkenau) lang. Beim emotionalen Zeitzeugengespräch beantwortete uns Viktor Klein Fragen, berichtete uns von seinen Erlebnissen, und davon, dass er seine optimistische Einstellung zum Leben nie verlor. Am dritten und letzten Tag fuhren wir ins damalige Arbeitslager Plaszow-Krakau, das später zum Konzentrationslager wurde. Gleich bei der Ankunft waren wir ziemlich überrascht, da heute fast keine Spuren des Lagers mehr zu sehen sind. Da, wo einst Baracken und Massengräber waren, sind heute Wohngebäude und eine große Parkanlage. Durch unsere Kulturvermittlerin und die Gedenk- und Informationsschilder bekamen wir auch hier einen Einblick in die Vergangenheit. Am Nachmittag fand ein Konzert einer jüdischen Band für uns SchülerInnen in der Tempelsynagoge statt. Wir sangen einige Wörter auf hebräisch mit und tanzten sogar mit dem über 90-jährigen Viktor Klein. Danach bekamen wir eine Stadtführung durch die Krakauer Altstadt und noch ein bisschen Zeit zum selbstständigen Bummeln. Die Reise war sehr emotional, informativ, intensiv, und interessant. Wir hatten großes Glück, dass wir noch mit Zeitzeugen sprechen konnten, da wir wahrscheinlich die letzte Generation sind, die dies machen können wird. Wir danken MoRaH und den beteiligten LehrerInnen, dass wir SchülerInnen die Möglichkeit hatten, diese Reise mit unseren jungen Jahren zu unternehmen.